Auf dem Boden der zunehmenden Begeisterung für diese phantastische Hunderasse (der mit der Größe unserer „Kleinen“ wuchs), kam der Gedanke mit ihr zu züchten.
Neben gewissenlosen Vermehrern die im Internet Welpen zu Schleuderpreisen anbieten, deren Mütter
als Gebärmaschinen in dunklen Ställen gehalten werden; die Welpen selbst –viel zu früh dem Nest
entrissen- werden auf Autobahnraststätten für ein paar hunderter übergeben; und der Käufer hat
nie die Möglichkeit sich rat und Unterstützung für die weitere Aufzucht zu holen; gibt es auch noch
ein anderes extrem.
Mit vielen Pokalen, „Champions“ und Verbandsbescheinigungen hochdekorierte Züchter, deren
Hunde- Vermarktung so gut läuft, das sie ihre eigentlichen berufe aufgegeben haben, da sich in der
Rassehundzucht beachtliches Geld verdienen lässt. Sogar steuerfrei. All diese Auszeichnungen muss der Hundekäufer mitbezahlen, und glaubt schnell, das die Anzahl und
Bedeutsamkeit der Papiere identisch ist mit der absoluten Sicherheit. Einen perfekten Hund ohne
irgendwelche gesundheitlichen Probleme erhalten zu haben.
In diesen beiden extremen geht es um Profit, nicht um die Belange des Lebewesens Hund.
Die Hundezucht ist eine teure, und unglaublich zeitintensive Angelegenheit:
Man sollte sich nur dafür entscheiden, wenn man bereit ist, für eine zeit von ungefähr einem halben
Jahr seiner Hündin (und dann auch den Welpen) den absoluten Vorrang zu geben, In jeder Situation für
sie da zu sein, ihre Bedürfnisse zu stillen, und sich selbst hintenan zu stellen. Die Zeit nach der Geburt ist besonders extrem, da sie mindestens 2wochen vom Züchter verlangt,
rund-um- die-Uhr für Hündin und Welpen da zu sein, und das komplette eigene leben für diese
Zeitspanne quasi zu vergessen.
Auch die Kosten sind enorm. Es beginnt mit den diversen Untersuchungen der eigenen Hündin, dann Reisekosten zum auffinden
geeigneter rüden; schließlich die reise zum Deckakt; die Decktaxe; dann zuhause wieder
Untersuchungen, Impfungen, spezialkost für die Hündin; das gesamte Equipment für die Geburt.
Dann wieder Tierarztkosten, Impfungen für die Kleinen, Entwurmungen, Chip…. Und das ist nur die Variante, wo alles gut geht. Es gibt auch noch die Variante Komplikationen. In jedem Falle geht das ganze schnell in die tausende.
Und selbstverständlich darf hier nicht eine Minute der investierten Zeit mit gerechnet werden. Unter all diesen Aspekten sind wir bemüht einen fairen Kaufpreis anzubieten, der den Mittelweg
findet zwischen Kostendeckung und einer kleinen Anerkennung. Der Welpenvater den wir schließlich gefunden haben, heißt Clinton-von-Schloss-Burg.
Dieser herrliche Rüde hat eine Eleganz und ein Gangwerk, wie wir es bisher noch nicht zusehen bekommen haben (dies wäre dann natürlich mal ein Argument doch zu einer dieser Ausstellungen zu gehen…..vielleicht in der Zukunft) er passte einfach ausgezeichnet zu unserer Hündin: keiner dieser riesenhaften bären, wie sie teilweise
modern sind; der ihr (wie wir befürchteten) beim Deckakt das kreuz brechen würde. Clinton ist nur ein
gesundes Maß größer wie unsere Loba, und auch von eher eleganter Statur. Der 3jährige ist Selbstverständlich gesund; er hat die gleichen Untersuchungen gemacht wie wir, und
ist sogar als „offizieller“ Deckrüde angekört; besitzt also Papiere. Er hatte bereits Deckerfahrung und auch schon einen Wurf. Wir haben zwei seiner Nachkömmlinge wunderschöne Junghunde -
diejenigen die noch beim Züchter leben - bei unserem Besuch in der Familie kennengelernt.
Sie haben uns so gefallen, das wir einen gekauft hätten, wenn unsere Hündin nach dem Deckakt leer geblieben wäre.
Wir begannen uns mit anderen Züchtern zu besprechen; Voraussetzungen zu erfragen; wissen zu erwerben. Wir ließen Loba von einer der in Deutschland auf Wolfshunde spezialisierten Ärztinnen untersuchen, ob sie alle gesundheitlichen Bedingungen für die Zucht erfüllt. Wir erhielten die medizinische Freigabe für die Zucht. Währenddessen überlegten wir auch in einen passenden hundezuchtverein einzutreten. Unsere Hündin hat zwar von ihrer Züchterin keine Papiere mitbekommen, aber es bestand die Möglichkeit, sogenannte Register-Papiere nachträglich zu erhalten. Dieses Kapitel hat uns sehr lange beschäftigt. Wir fuhren zu treffen der verschiedenen Vereine und begannen uns ein Bild zu machen. Letztendlich konnte bisher keiner der Vereine unser Vertrauen gewinnen. Außerdem zieht uns nichts auf Ausstellungen, und zum Kampf um Pokale. Lieber verbringen wir unsere Zeit mit der Hündin in der Natur. Die von den Vereinen geforderten Auflagen zur Gesundheit der Tiere haben wir freiwillig erfüllt, weil uns die Gesundheit unserer Hündin, sowie die ihrer Welpen (von denen wir natürlich auch einen behalten werden) am herzen liegt. Auch ein weiterer Aspekt ist uns wichtig: ein fairer Preis –auch für einen Rassehund.